"Wegen der herausragenden Darstellungen, von den Kinderschauspieler:innen bis zu den 80jährigen, wegen der Fähigkeit, die Zärtlichkeit und Komödie einer Familie ebenso zu zeigen wie ihre Kämpfe, und wegen des Portaits unserer Verbindung zur Erde um uns herum und unserer Abhängigkeit von ihr: Der Goldene Bär der Berlinale 2022 geht an Alcarràs". M. Night Shyamalan, Präsident der Jury
Seit 80 Jahren baut die Familie Solé in Alcarràs Pfirsiche an. In diesem Sommer versammelt sie sich zum letzten Mal zur gemeinsamen Ernte. Das Land hatte ihnen einst der Großgrundbesitzer Pinyol überlassen, als Dank für seine Rettung im Spanischen Bürgerkrieg. Doch der junge Pinyol will vom Handschlag seines Großvaters nichts mehr wissen. Er will das Land zurück, um eine Photovoltaik-Anlage darauf zu errichten.
Auf einzigartige, vielstimmige, mit überbordender Energie und Momenten der Stille orchestrierte Weise erzählt „Alcarràs“ von der letzten Ernte der Solés – so handfest, zärtlich und sinnlich, dass wir uns bald selbst als Mitglied der Familie wähnen. Der Großvater Rogelio gibt die Hofffnung nicht auf, den jungen Pinyol zum Einlenken zu bewegen. Vater Quimet stürzt sich in die Erntearbeit, als gäbe es doch noch ein Morgen. Dolors hält Haus und Familie mit fröhlicher Geduld zusammen, doch auch sie
kann beherzt Grenzen ziehen. Die älteren Kinder Roger und Mariona, Quimets Schwestern Glòria und Nati und Schwager Cisco – alle helfen mit bei der Arbeit, inmitten des unbändigen Tobens der Kinder Iris, Teia, Pau und Pere.
Jede und jeder in diesem Ensemble hat seine eigene Stimme und Geschichte. Die lärmende Unbeschwertheit des Familienfests, harte Arbeitstage vom Morgengrauen bis tief in die Nacht, der Kampf in der Genossenschaft gegen das Preisdiktat der Supermärkte, die Fröhlichkeit der gemeinsamen Ernte, das tiefe Wissen über Pflanzen und Boden, die Ungewissheit über das, was kommen mag: „Alcarràs“ ist ein grandios choreografierter Film voller Farben, Kontraste und Facetten, voller Leben und Liebe. Je näher das Ende dieses Sommers rückt, desto mehr nehmen die Spannungen in der Familie zu. Fast übersehen die Solés, dass sie einen Trumpf in Händen halten, den ihnen niemand wegnehmen kann.
Alcarràs ist ein kleines Dorf im tiefsten Katalonien, wo meine Familie Pfirsiche anbaut. Als mein Großvater vor einigen Jahren starb, übernahmen meine Onkel und Tanten das Land. Die Abwesenheit meines Großvaters brachte mich dazu, die Familientradition und ihre Verbundenheit mit dem Land, die Bäume, die sie anbauten, auf eine neue Art wert zu schätzen. Ich spürte, dass das alles eines Tages verschwinden könnte. So entstand die Idee zu „Alcarràs“: Die Geschichte einer Familie von Obstbauern, den Solés, die kurz davor stehen, ihr Land zu verlieren, weil der legale Eigentümer die Bäume durch Solarpanele ersetzen will.
Seit der Jungsteinzeit schon bestellt die Menschheit das Land in Familienwirtschaft. Es ist die älteste Arbeit, die die Menschheit kennt. Aber die Geschichte der Familie Solé spielt in einer Zeit, in der diese traditionelle Form der Landwirtschaft kein ausreichendes Einkommen mehr einbringt. Viele Familien sehen sich gezwungen, nach etlichen Generationen ihr Land aufzugeben. Was bedeutet Landwirtschaft heute für uns? „Alcarràs“ ist auch eine Hommage an die Widerständigkeit der letzten Familien von Landwirten, die in unserer westlichen Welt jeden Tag mehr vom Verschwinden bedroht sind. Eine Geschichte über die Verbundenheit mit dem Land, über Familienbeziehungen und die Spannung zwischen den Generationen, über die Notwendigkeit, Althergebrachtes zu überwinden, über die Bedeutung des Familienzusammenhalts in Krisenzeiten.
Ich wollte einen vielstimmigen Film machen, weil ich zeigen wollte, was es bedeutet, Teil einer großen Familie zu sein. Sich überkreuzende Dialoge, entgegengesetzte Energien, Durcheinander, subtile aber bedeutungsvolle Gesten, Emotionen mit Dominoeffekt ... Jedes Mitglied der Familie Solé versucht, seinen Platz in der Welt in einem Moment zu finden, in dem sie kurz davor sind, ihre familiäre Identität zu verlieren.
Wir haben mit großartigen nicht-professionellen Schauspielerinnen und Schauspielern aus der Gegend von Alcarràs gearbeitet, die eine wirkliche Verbindung zum Land und zum Boden haben und die den besonderen Dialekt dieser katalanischen Region sprechen. Wir haben sehr viel Zeit miteinander verbracht, um diese Familie Solé, ihre Verbindungen und ihre Wirklichkeit zu schaffen. Bis heute nennen sie sich untereinander bei ihren Rollennamen des Films, im Gefühl, dass sie nun alle zwei Familien haben: ihre wirklichen und die Alcarràs-Familie.
(Carla Simón)
Das Ende dieses Films werden Sie niemals vergessen.
THE TELEGRAPH
Alcarràs wird getragen von seinem fantastischen Ensemble. Das hier ist die Familie Solé, es ist unmöglich, sich eine andere vorzustellen. Und nein, das sind keine Leute, die sich selbst spielen. Es sind Schauspieler, die noch keine Erfahrung mit dem Metier hatten und denen unter der meisterlichen Leitung der Regisseurin meisterliche Darstellungen gelingen. Ein Film, der zu Tränen rührt, ohne im mindesten rührselig zu sein. Der einen packt, ganz tief innen, und nicht mehr loslässt.
EL DIARIO
Leidenschaftlich unsentimental, schwirrend und vibrierend.
INDIEWIRE
Diese Menschen muss man einfach lieben.
RBB
Wie schön sind doch Pfirsiche in den Zeiten der Algorithmen! Denn davon handelt dieser Film, von Pfirsichen, die nach Pfirsichen riechen und nach Pfirsichen schmecken. Aber sie riechen und schmecken auch nach ganz anderen Fragen, Identität, Erinnerung, die Hoffnung, die man verliert ... Es ist ein Kino, das durch Blicke erzählt und das im Blick entsteht. Die Kamera bewegt sich zwischen den Körpern und wirbelt Staubwolken auf, mit Dingen wie Wahrheit, Schmerz und Lachen. „Alcarràs“ ist von einer Schönheit, deren Dichte und Spannung fast schmerzt.
EL MUNDO
Im Kino Carla Simóns gibt es eine Sicht aufs Leben, eine Haltung. Sie weiß, was und wie sie es erzählen will. Die Erzählung steckt oft in verborgenen Formen, den Gesten, den Blicken, dem Schweigen, den Zwischentönen. Im abwesenden Blick des Großvaters ist seine ganze Wahrheit aufgehoben, die ganze Wahrheit dieses Films, diese Angst, zu verlieren, was man liebt. Vor allem aber ist Alcarràs von unglaublicher Schönheit.
THE OBJECTIVE
Zärtlich und tief.
LE MONDE
Carla Simón fokussiert sich ganz auf das Land und die, die es bearbeiten. Fröhlich, schmerzlich und berührend: Wie Carla Simón und ihre Schauspieler diese Wechsel fließen lassen, von Stille zu schierer Energie, von Verzweiflung zu Humor, wie sich dabei jeder Moment wahr und wirklich anfühlt – darin liegt die eigentliche Größe von „Alcarràs“.
SCREEN DAILY
Carla Simóns hinreißender Film ist der Beweis, dass Fiktion manchmal das mächtigste Mittel ist, um Wahrheit zu entdecken. Das Ende werden Sie niemals vergessen.
THE TELEGRAPH
Carla Simón erzählt von der Bedeutung der Erde, des Bodens, von der Verbindung, die die Familie zum Land hat. Sie erweitert die intime Sicht fast unmerklich zum Universellen, diesem Verlust der Erinnerung und der Wurzeln, den ein Bauer in Alcarràs ebenso erlebt wie einer in Vietnam – diesem Bruch des Paktes mit der Natur und dem Boden:
Du sorgst für mich, und ich sorge für dich.
EL CONFIDENCIAL
Die Kamera ist eine unsichtbare Figur mehr in diesem Familienleben. Sie kommt nahe genug, damit wir uns als Teil des Geschehens auf der Leinwand fühlen, und sie entfernt sich wieder, damit diese Erfahrung im notwendigen Maß durchlässig ist. Deswegen atmet dieser Film so viel Wirklichkeit: Nicht, weil er „Realität einfängt“, sondern weil er imstande ist, sie sich mimetisch anzuverwandeln und mit der Sprache des Kinos in eine neue Wirklichkeit umzuformen, in pures Kino.
SENSACINE
Die ländliche Umgebung atmet aus allen Poren dieses Films. Die offenen Räume, die Sommersonne, der Duft der Ernte, die Reihen der Pfirsichbäume, die Mittagshitze, die Geräusche des Landes. Das natürliche Licht durchflutet alles, es gibt keine Künstlichkeiten in „Alcarràs“, nur Nektar, Essenz, Seele.
EL PERIODICO
Ein zart-wuchtiges, sinnliches, pures Leben versprühendes Kinoerlebnis.
PLAYER LEIPZIG
Wie ist die Idee zu „Alcarràs“ entstanden, mit seinem besonderen Setting auf dem Land?
Meine Onkel und Tanten bauen Pfirsiche in Alcarràs an. Alles, was man an diesem Ort lebt und teilt, hat eine ungeheure emotionale Bedeutung für meine Familie. Als mein Großvater starb, habe ich das, was er uns mitgegeben hat, seine Welt und seine Arbeit, noch einmal wahrzunehmen gelernt. Ich stellte mir vor, dass die Bäume eines Tages verschwinden könnten. Das verstärkte das Bedürfnis, diesen Ort zu zeigen, seine Bäume, seine Felder, seine Menschen, ihre Gesichter, die Härte ihrer Arbeit, die Hitze der Sommermonate ... Ich glaube, das hat eine enorme filmische Dimension. Die letzte Ernte der Familie Solé erschien mir als guter Ausgangspunkt, um von einer Welt zu erzählen, die am Verschwinden ist, von Menschen, die ihr Land aufgeben müssen, wie es so vielen passiert.
Was hat Sie an dieser Welt interessiert?
In diesem Film geht es auch um die Frage, was Landwirtschaft heute ist. Viele meinen, das Land solle denen gehören, die es bearbeiten, so wie die Familie Solé es über Generationen gemacht hat. Aber die Solés können nur eine mündliche Absprache darüber vorweisen, wem dieses Land gehört. Über die Besitzverhältnisse hinaus ist die Frage wichtig, wie und bis zu welchem Punkt Tradition und Veränderung nebeneinander Platz haben können. Die Solés leben in einer Zeit, in der diese Form der Landwirtschaft nicht mehr genug einbringt. Große Unternehmen übernehmen den Boden, die geringen Erzeugerpreise zwingen dazu, den Obstanbau durch rentablere Bewirtschaftungen zu ersetzen, die Kinder gehen weg, um ihr Glück in anderen Berufen zu versuchen. Die Modelle verändern sich. Die Welt, wie wir sie kannten, kommt an ihr Ende.
In diesem Sinn ist der Film auch eine Hommage an diese letzten Familien, die noch durchhalten auf ihrem Land. Sie sind es, die am respektvollsten mit dem Boden umgehen, nicht zuletzt, weil sie das Land ihren Kindern und Enkeln vermachen wollen. Vielleicht tut sich mit der biologischen Landwirtschaft und einem geschärften Bewusstsein für
das, was uns wichtig ist, ein Weg für diejenigen auf, die das Land weiter in dieser familiengeführten Form bewirtschaften wollen.
Das Thema der Familie ist zentral in „Alcarràs“.
Niemand sucht sich seine Familie aus, man wird in sie hineingeboren. Deshalb sind Familienbeziehungen so komplex und tief, so widersprüchlich und gleichzeitig so bedingungslos. Darum geht es in „Alcarràs“, um familiäre Beziehungen, um die Reibungen zwischen den Generationen, um Geschlechterrollen, um die Notwendigkeit, in Krisenzeiten zusammenzuhalten, auch um die Notwendigkeit sich anzupassen. Es geht um das Fehlen von Kommunikation innerhalb der Familie, darum, wie vielleicht alles sehr viel einfacher sein würde, wenn wir den Mut hätten, mit lauter Stimme zu sagen, was wir meinen und fühlen. „Alcarràs“ ist ein vielstimmiger Film, in dem jedes Mitglied der Familie Solé versucht, seinen Platz inmitten einer Krise zu finden, die ihre gemeinsame Identität gefährdet: Hier geht eine Welt zu Ende, von der alle glaubten, sie sei für immer da. Manchmal denke ich, dass „Alcarràs“ eigentlich ein Action-Film ist. Es gibt keine Explosionen, keine Schießereien oder Spezialeffekte, aber die Mitglieder dieser Familie erleben eine wirkliche Achterbahnfahrt der Gefühle, die ihre Verhältnisse grundlegend durcheinander rüttelt.
Was gab den Ausschlag, mit nicht-professionellen Schauspielerinnen und Schauspielern zu arbeiten?
In unserem Fall machte das von Anfang an Sinn, weil es nicht die Geschichte eines einzelnen Protagonisten ist, sondern die von vielen. Ich wusste, dass ich die Rollen der Kinder und Jugendlichen mit nicht-professionellen Schauspielern besetzen wollte, auch die des Großvaters. Das setzte den Ton. Ich wollte Schauspieler, die wissen, was Landwirtschaft bedeutet, die eine Verbindung zum Boden haben, die verstehen, was es bedeutet, ihn zu verlieren. Man sieht, ob ein Bauer auf der Leinwand ein Bauer ist, man sieht es an der Haut, an den Händen, daran, wie er auf einen Traktor steigt oder einen Pfirsich anfasst. Die meisten Leute in der Gegend von Alcarràs sind Bauern oder kommen aus Familien von Bauern. Ich war mir sicher, dass ich hier wunderbare Schauspieler finden würde. Außerdem spricht man in dieser Gegend einen sehr besonderen Dialekt des Katalanischen. Um diesen Ort glaubwürdig darzustellen, erschien es mir wichtig zu respektieren, wie sich die Leute von dort ausdrücken.
„Alcarràs“ erzählt die Geschichte einer Großfamilie. Was hat Sie daran besonders interessiert?
Die wichtigste Inspirationsquelle für mich ist meine Familie, das ist ein unendlich tiefer Brunnen voller Geschichten. Mein Leben war immer voller Menschen. Wir kommen sehr oft zusammen, und plötzlich sehe ich mich umringt von Großeltern, Vätern, Müttern, Onkeln, Tanten, Geschwistern, Cousinen und Cousins ... Ich wollte einen Ensemblefilm machen, weil ich zeigen wollte, was es bedeutet, Teil einer großen Familie zu sein, wie die Gefühle der einen die der anderen beeinflussen, vor allem in einer Zeit der Krise. Es gibt etwas in der Familie, das dazu führt, dass sie sich manchmal wie ein einziger emotionaler Körper bewegt.
Wie groß war die Herausforderung, sich nach dem großen Erfolg Ihres Debüts „Fridas Sommer“ an einen Film mit so vielen gleichberechtigten Protagonist:innen zu wagen?
Das war tatsächlich auf vielen Ebenen eine Herausforderung: Die erzählerische Ebene, die Frage, wie man diese Geschichte baut, die Arbeit mit einem so großen Ensemble nicht-professioneller Schauspieler ... Wir wussten, dass wir uns mit diesem Film auf einen schmalen Grat begeben würden. Im Vergleich zu „Fridas Sommer“ gab es viele Protagonist:innen, und manche erzählerische Ideen waren vielleicht etwas weniger konventionell. Aber ich wusste, dass ich diese Geschichte erzählen wollte, und wir hatten eine Idee davon, wie wir das versuchen wollten. Ich glaube, dass jedes Projekt etwas Neues für einen mitbringen muss. In diesem Fall waren es vor allem die Arbeit mit den nicht-professionellen Schauspieler:innen und der chorale Charakter der Erzählung.
Wie haben Sie Ihre Schauspielerinnen und Schauspieler gefunden?
Für das Casting sind wir auf alle Feste in den Dörfern der Region gegangen, auf Märkte, auf Veranstaltungen. Das war noch vor der Pandemie. Wir haben Leute gesucht, die möglichst nahe an den Figuren waren, die wir geschrieben hatten, und haben dann Probeaufnahmen mit ihnen gemacht. Es war sein sehr langer Prozess. Am Ende hatten wir uns mehr als 9.000 Leute angeschaut. Anfangs hatte ich die Hoffnung, vielleicht mehrere Schauspieler aus einer Familie zu finden, aber das hat nicht funktioniert. Jedes Mitglied unserer Familie Solé kommt aus einem anderen Dorf der Gegend.
Wie haben Sie mit Ihrem Ensemble gearbeitet, in der Vorbereitung und beim Dreh?
Die Lösung der Aufgabe, eine wirkliche Familie mit eigenen Beziehungen zwischen allen herzustellen, bestand darin, sehr viel Zeit miteinander zu verbringen, zu improvisieren und zu proben. So haben wir nach und nach die Verbindungen der Familie und unter den Familienmitgliedern geschaffen. Mit der Zeit haben sie diese Verbindungen gelebt, sie wurden glaubwürdig für sie. Bis heute reden sie sich mit den Namen ihrer Figuren an ... Nach drei Monaten haben wir uns dann hingesetzt und das Drehbuch einmal gemeinsam gelesen. Danach haben wir dann mit den Proben der Szenen begonnen. Dieser Film brauchte sehr viel Vorbereitung.
„Alcarràs“ wurde auf der Berlinale und beim Kinostart in Spanien als ein Film aufgenommen, der den Bogen vom Intimen zum Politischen schlägt. War Ihnen das vorher so bewusst?
Manchmal ist man überrascht, wenn ein Film fertig ist, dass manche Dinge darin eine größere Bedeutung haben, als man selbst gedacht hat. Genau das ist uns mit dem politischen Aspekt von „Alcarràs“ passiert. Natürlich war uns diese Dimension bewusst. Aber ich arbeite immer aus dem Detail heraus, aus den Gesten, aus dem Intimen, und es war eine Entdeckung für mich, dass man aus dem Intimen heraus so stark vom Politischen erzählen kann. Was wir wollten, war die Geschichte dieser Familie zu erzählen, daraus ist alles andere entstanden.
Die DVD ALCARRÀS kann unter folgenden Links direkt bestellt werden (Auswahl). Der Buch- oder Videohandel Ihres Vertrauens bestellt Sie Ihnen zudem in der Regel zum nächsten Tag.
JOSEP ABAD | ROGELIO
Bauer seit seiner Kindheit, inzwischen pensioniert. Vom Casting erfuhr er durch den Nachbarschaftsverein. „Meine Frau und meine Enkel haben mich gezwungen hinzugehen. Sie machten zwei, drei Probeaufnahmen mit mir, dann war ich dabei. Der Film zeigt die Arbeit, die ich mein Leben lang gemacht habe.“
XÈNIA ROSET | MARIONA
Schülerin. Als sie vom Casting in ihrem Dorf erfuhr, besuchte sie bereits Theaterunterricht. „Das Theaterspielen gefällt mir sehr, und ich habe es genossen, in diesem Film
mitzuspielen. Es würde mir gefallen, mit dem Schauspielen weiter zu machen.“
JORDI PUJOL DOLCET | QUIMET
Bauer seit seiner Kindheit, heute nur noch in Teilzeit neben seiner Tätigkeit in der Gemeindeverwaltung. Vom CastingTeam wurde er bei einer Bauerndemonstration angesprochen. „Ich hatte noch nie mit Schauspiel zu tun, ich verkleide mich nicht einmal an Karneval. Ich muss keine Filme machen. Aber ich bin glücklich, dass ich diesen gemacht habe.“
ANNA OTÍN | DOLORS
Teile ihrer Familie betreiben Landwirtschaft, sie selbst ist Vorschullehrerin. Carla Simón begegnete ihr zufällig im Fitnessstudio und sprach sie an. „Ich bin dann zum Casting gegangen, aber eher, um ihnen einen Gefallen zu tun. Am Ende waren sie es, die mir einen Gefallen getan haben.“
ALBERT BOSCH | ROGER
Ausbildung zum Industriemechaniker, seine Familie betreibt Landwirtschaft. Er wurde von den Castern, darunter seiner späteren Kollegin Berta Pipó, angesprochen, als er bei der Obsternte war. „Sie haben gleich dort ein erstes Casting mit mir gemacht. Ich kann mir vorstellen, noch weitere Filme zu machen.“
CARLOS CABÓS | CISCO
Hatte sich als Statist beworben, wurde aber vom Casting-Team in der Schlange entdeckt und in die Gruppe der Kandidaten eingereiht, deren Profil zu den Hauptrollen passte.
MONTSE ORO | NATI
Arbeitet in der Landwirtschaft. „Ich hatte über eine App erfahren, dass Carla Simón einen Film in Alcarràs drehen würde und Schauspieler suchte. Beim Casting musste man sich in alltägliche Situationen hineinversetzen, z.B. wie ich mit meinen Kindern schimpfe.“
BERTA PIPÓ | GLÒRIA
Schwester von Carla Simón und einzige professionelle Schauspielerin im Ensemble; neben ihrer Theaterarbeit spielte sie u.a. in Jorge Fontanas „Boi“ (2019) und in „Fridas Sommer“. „Die Schauspieltechnik hat mir hier nicht viel geholfen. Wir haben unendlich viel geprobt, bis wir eine Familie waren. Und auch wenn sie es vorher nicht waren: Das ganze Ensemble von Alcarràs besteht aus echten Schauspielern!“
CARLA SIMÓN | REGIE
Geboren 1986 in Barcelona, aufgewachsen in einem kleinen katalanischen Dorf. Filmstudium an den Universitäten von Barcelona und Kalifornien. 2001 ging Carla Simón mit einem Stipendium von La Caixa zum Masterstudiengang an die London Film School, wo sie die Kurzfilme „Born Positive“, „Lipstick“, „Las Pequeñas Cosas“ und „Llacunes“ realisierte.
Ihr erster Spielfilm, der autobiographisch grundierte „Verano 1993 – Fridas Sommer“ (2017), feierte seine Uraufführung auf der Berlinale, wo er den Preis als Bester Erstlingsfilm und den Großen Jurypreis der Sektion Generation Kplus gewann. Zu den weiteren der über 30 Auszeichnungen zählen drei Spanische Filmpreise, u.a. der Goya als beste neue Regisseurin, fünf Premios Gaudí, vier Premios Feroz und die Hauptpreise auf den Festivals von Buenos Aires, Fotogramas de Plata, Istanbul, Mumbai und Odessa. „Fridas Sommer“ war die spanische Einreichung zum Oscar als bester internationaler Film und wurde vom National Board of Reviews in die „Top Five Foreign Language Films“ aufgenommen.
Es folgten die Kurzfilme „Después También“ (2019, ausgezeichnet u.a. auf den Festivals in Málage und Alcalá de Henares) und „Correspondencia“ (2020, zusammen mit Dominga Sotomayor; u.a. Hauptpreis des Mar del Plata Filmfestivals). „Alcarràs“ ist Carla Simóns zweiter Spielfilm. Er gewann den Goldenen Bären der Berlinale und erreichte bei seinem spanischen Kinostart Rang 2 der Filmcharts.
DANIELA CAJÍAS | BILDGESTALTUNG
Geboren 1981 in Bolivien. Von Kindheit an durch das Fotostudio ihres Vaters mit dieser Welt vertraut, begann Daniela Cajías eine Ausbildung als Fotografin in Buenos Aires. Später studierte sie Kamera und Film in Bolivien und an der Escuela Internacional de Cine y TV in San Antonio de los Baños, Kuba, wo sie 2008 ihren Abschluss machte. Zu ihren ersten Filmen zählen „Hospital Obrero“ (2009, R: Germán Monje), „Los Viejos“ (2011), „La eterna noche de las Doce Lunas“ (2012, R: Priscila Padilla) und „As duas Irenes“ (2017, R: Fabio Meira), für den sie auf dem Festival von Guadalajara für die beste Bildgestaltung ausgezeichnet wurde. Mit dem Kameramann Alex Catalán arbeitete sie zusammen bei Icíar Bollaíns „También la lluvia“ (2010) und „Yuli“ (2018). Ihre eigene Regiearbeit „Mulher como Àrvore“ wurde u.a. mit dem portugiesischen Filmpreis „Sophia“ als bester dokumentarischer Kurzfilm ausgezeichnet. Zu ihren jüngsten Filmen als Kamerafrau zählen „Mi hermano“ (2018, R: Alana Simoes) und „Las Niñas“ (2020, R: Pilar Palomero), für den Daniela Cajías u.a. mit dem Spanischen Filmpreis für die beste Bildgestaltung ausgezeichnet wurde.
ANA PFAFF | EDITORIN
Geboren 1985. Studium an der Escola Superior de Cinema i Audiovisuals de Catalunya (ESCAC), im Anschluss Masterstudium an der Universität Pompeu Fabra. Zu Ana Pfaffs Filmen als Editorin zählen „Els tres porquets“ (2012, R: Albert Serra), „Remine“ (2014, R: Marcus M. Merino, Auszeichnungen auf den Festivals von Buenos Aires und Sevilla), „Con el viento“ (2018, R: Meritxell Colell, nominiert zu Gaudí und Fénix – Bester Schnitt), „Els dies que vindran“ (2019, R: Carlos Marques-Marcet; Gaudí – Katalanischer Filmpreis: Bester Schnitt), „La Mami“ (2019, R: Laura Herrero Garvín; nominiert zum Gaudí) und „Libertad“ (2021, R: Clara Roquet, nominiert zum Gaudí). Neben ihrer Arbeit fürs Kino arbeitet Ana Pfaff auch im Bereich der Videokunst, u.a. mit Juan Carlos Bracho und Momu & No E. Mit Clara Simón arbeitete sie bereits bei „Fridas Sommer“ zusammen, für den sie gemeinsam mit Didac Palou zum Fénix, dem Platino Award, dem Spanischen Kritikerpreis und dem Goya nominiert und mit dem Gaudí für den Besten Schnitt ausgezeichnet wurde.
ALCARRÁS - DIE LETZTE ERNTE
Ein Film von CARLA SIMÓN
ROGELIO Josep Abad
QUIMET Jordi Pujol Dolcet
DOLORS Anna Otín
ROGER Albert Bosch
MARIONA Xènia Roset
IRIS Ainet Jounou
NATI Montse Oró
CISCO Carles Cabós
PERE Joel Rovira
PAU Isaac Rovira
GLÒRIA Berta Pipó
TEIA Elna Folguera
PEPITA Antònia Castells
BOUBOU Djibril Casse
JOAQUIM PINYOL Jacob Diarte
Buch und Regie CARLA SIMÓN
Koautor ARNAU VILARÓ
Bildgestaltung DANIELA CAJÍAS (AEC)
Editorin ANA PFAFF (AMMAC)
Szenenbild MÓNICA BERNUY
Casting MIREIA JUÁREZ
Kostümbild ANNA AGUILÀ
Maskenbild GIOVANNA TURCO
Frisuren ARTURO MONTORO
Ton EVA VALIÑO
Regieassistenz DANIELA FORN
Musik ANDREA KOCH
Sound Design THOMAS GIORGI
Mischung ALEJANDRO CASTILLO
Musiberatung FREDERIC SCHINDLER
Produktionsleitung ELISA SIRVENT (APPA)
Ausführende Produzentinnen EMILIA FORT, ARIADNA DOT, CARLA SOSPEDRA
Produktion Televisió de Catalunya ORIOL SALA-PATAU, CRUZ RODRÍGUEZ
Herstellungsleitung MARÍA ZAMORA
Koproduzentin GIOVANNI POMPILI
Produzent:innen MARÍA ZAMORA, STEFAN SCHMITZ , TONO FOLGUERA, SERGI MORENO
Eine Produktion von AVALON PC ELASTICA FILMS VILAÜT FILMS und ALCARRÀS FILM, AIE In Koproduktion mit KINO PRODUZIONI in Verbindung mit MK2 FILMS
Eine Koproduktion SPANIEN - ITALIEN Weltvertrieb MK2 FILMS
Verleih gefördert von CREATIVE EUROPE PROGRAMME – MEDIA
Im Verleih der PIFFL MEDIEN
Spanien / Italien 2022, 120 min, DCP, 1:1,85, 5.1, FSK: ab 6 Jahren
„Der Film handelt von einem Dilemma, das nicht schwarz oder weiß ist. Er erzählt von Tradition und Veränderung, und Veränderung ist nicht immer schlecht“, sagt Carla Simón.
Wir haben einige Links zu Fallbeispielen und allgemeinen Informationen zu Themen zusammengestellt, die im Film eine wichtige Rolle spielen.
Immer weniger industrielle Großbetriebe besitzen einen immer größeren Anteil an landwirtschaftlichen Flächen. Diese Tendenz wird von der EU-Agrarpolitik weiter befördert, indem Subventionen in Bezug auf Flächen statt anhand der Qualität der Produkte oder der Umweltverträglichkeit der Produktion ausgeschüttet werden. Preisregulierung und Distribution sind durch die Marktmacht der großen Supermarktketten geprägt. Gibt es Überlebensmodelle für die kleinstrukturierte Landwirtschaft?
Blog und Linksammlungen
https://ernaehrungsrat-wien.at/
Agraratlas der Böll Stiftung – Daten und Fakten zur europäischen Landwirtschaft
https://www.boell.de/de/agraratlas
Europäische Kommission zur „Farm to Fork“ Strategie
https://ec.europa.eu/
ÖBV-Via Campesina Positionspapier zu Agrarpolitik 2020
https://www.viacampesina.at
Die ZEIT zur GAP Reform 11.05.2021
https://www.zeit.de/
Fairtrade Deutschland, Studie über Machtkonzentration und unlautere Praktiken in landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten (pdf) Erstausgabe November 2014
https://www.fairtrade-deutschland.de/
Analyse der ÖBV – Via Campesina zur GAP-Reform 2020
https://www.viacampesina.at/
Thinktank „International Panel of Experts on sustainable Food Systems“ – zusammenfassende Darstellung (pdf)
https://www.ipes-food.org/
Forschungsgruppe "Nachhaltige Ressourcennutzung" über regionale Kreislaufwirtschaft (pdf)
https://www.wu.ac.at
Netzwerk Solidarische Landwirtschaft
https://www.solidarische-landwirtschaft.org
Kulturland Genossenschaft und ähnliche Konzepte
https://www.kulturland.de/
https://bioboden.de/startseite/
https://regionalwert-impuls.de/
Direktvermarktung
https://marktschwaermer.de/de
https://foodcoopedia.de
https://einkaufen-auf-dem-bauernhof.com
Die acht größten Supermarktketten Deutschlands in Zahlen (01.05.2021)
https://www.supermarkt-inside.de
BUND (und andere) Positionspapier "Für mehr Fairness im Lebensmittelhandel" (02.07.2020)
https://www.bund.net
Österreichisches Dossier über die Handels-Monopole der "Supermacht Supermarkt" (26.09.2020)
https://www.dossier.at
Oxfam Deutschland, Factsheet zu Verträgen im Lebensmittelhandel (pdf) (09.02.2021)
https://www.oxfam.de
Der Standard Artikel über die Preisgestaltung für Lebensmittel im Handel (14.09.2020)
https://www.derstandard.at
Homepage der „Supermarktinitiative“, einem Zusammenschluss aus 26 NGOs und Gewerkschaften
http://www.supermarktmacht.de/
Global Alliance for Improved Nutrition (GAIN) über Covid-19 und Lebensmittel-Preise
https://www.gainhealth.org
Deutschlandfunk Hintergrund: Regional und saisonal. Wie sich Lebensmittelversorgung durch Corona verändert (10.06.2020)
https://www.deutschlandfunk.de
In Deutschland ist es Sache der Kommunen, den Bau von Solarflächen zu genehmigen, oft im Widerstreit der Interessen: Dringend notwendiger Ausbau der erneuerbaren Energien, Landschaftsschutz, Erhalt von Anbauflächen. An hybriden Lösungen wird längst geforscht: Agri-Photovoltaik, Floating Photovoltaik und die Nutzung von Dächern und bereits versiegelten Flächen sind in der Diskussion.
Redaktionsnetzwerk Deutschland: Ministerien wollen mehr Solaranlagen (10.02.2022)
https://www.rnd.de
Agrar heute: Solarparks fressen Ackerland (12.05.2021)
https://www.agrarheute.com
NABU: Standortsuche für Solarparks auf knappen Flächen (abgerufen am 20.06.2022)
https://www.nabu.de
BUND Solarposition (21. 01.2022)
https://www.bund-mecklenburg-vorpommern.de
Bauernverband: Situationsbericht zum Bodenund Pachtmarkt (abgerufen am 20.06.2022)
https://www.bauernverband.de
Streit um Solapark, taz (28.05.2022)
https://taz.de
Autarke Energieversorgung in Feldheim, Deutschlandfunk (03.01.2019)
https://www.deutschlandfunkkultur.de
Gemeinde Heiligengrabe, Potentiolanalyse für Freiflächen PV (pdf) (abgerufen am 20.06.2022)
https://www.kf-land-brandenburg.de
Arbeitshilfe Photovoltaik Freiflächenanlagen Kreis Prignitz Oberhavel (15.04.2021)
https://www.prignitz-oberhavel.de
Ein Solarpark spaltet ein Dorf, Deutschlandfunk (15.11.2021)
https://www.deutschlandfunkkultur.de
Acker und Solarenergie optimal kombinieren, Oekolandbau.de (15.01.2020)
https://www.oekolandbau.de
Solarmodule gegen Wind und Wetter, Ökolandbau NRW (28.04.2021)
https://www.oekolandbau.nrw.de
Tabuflächen gegen zu viel Photovoltaik, RP online (01.07 2021)
https://rp-online.de
Hitziger Kampf um Flächen, Frankfurter Rundschau (05.01.2020)
https://www.fr.de